Lohn für ein Jahr des Paukens

Hünfeld (HZ)

Ein ganzes Jahr lang, drei-, manchmal sogar viermal die Woche, haben sie gebüffelt, sich im Schießen mit der Jagdwaffe geübt und sind durch Wald und Flur gestreift: Jetzt konnten elf Jungjäger voller Stolz ihren Jagdschein entgegen nehmen. Ausgerichtet worden war der Vorbereitungslehrgangs vom Jagdverein „Diana Hünfeld“.

Die Prüflinge waren in diesem Jahr sehr gut vorbereitet, so dass von zwölf Kandidaten nur einer durchfiel. Im Landesschnitt beträgt die Quote immerhin bis zu einem Drittel. Bei der Feier in Molzbach sagte Lehrgangsleiter Klaus Wolff, die Bevölkerung gehe mittlerweile sehr viel aufgeschlossener mit dem Handwerk der Jäger um. Die starke Zunahme des Schwarzwildes habe den Menschen verdeutlicht, welche Bedeutung den Jägern bei der Einhaltung eines gesunden Gleichgewichts in der Natur zukomme. Vielen sei klar geworden, dass der Jäger bereits Natur- und Umweltschutz praktiziert habe, als es diese heute so viel strapazierten Begriffe noch gar nicht gegeben habe.

Um sich auf die Prüfung vorzubereiten, haben die Jungjäger nach dem Unterricht in Lern- und Arbeitsgruppen ihr Wissen vertieft. Die Prüfung wird nach der neuen Prüfungsordnung im April abgelegt und besteht aus vier Teilen, die im Abstand von jeweils einer Woche abgefragt werden. Früher zog sich die Prüfung über ein viertel Jahr hin und kostete viele Nerven.

Im schriftlichen Teil wird das Wissen aus 55 Unterrichtseinheiten überprüft. Dabei werden in vier Wissengebieten jeweils 25 Fragen gestellt, wobei mindestens 15 Antworten korrekt sein müssen. Neben der praktischen und der mündlichen Prüfung, die aus 40 Fragen besteht, müssen beim Schießen drei Schüsse auf den Rehbock, drei auf den Überläufer und acht auf den Kipphasen abgegeben werden.

Kreisjagdberater Jürgen Manns, zugleich Mitglied in der Ausbildungskommission des Jagdvereins Hünfeld, erteilte den Jungjägern in alter Tradition mit dem so genannten Hirschfänger den Jägerschlag. Damit sind die Prüflinge in den Kreis der Jägergilde aufgenommen. Manns verpflichtete die Jungjäger, die nun über Leben und Tod von frei lebenden Tieren entscheiden können, die Jägerehre hoch zu halten und den oft unsachlichen Anfeindungen sachlich und fachlich entgegenzutreten.

Der Sprecher der Jungjäger, Matthias Förster aus Grüsselbach, bedankte sich bei den Ausbildern für „die ausgezeichnete Zusammenarbeit“ und für die Vermittlung des ungemein vielseitigen Wissens. Ein Grußwort sprach auch Peter Lohfink, Vorsitzender des Jagdvereins.

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